Mittwoch, 5. Januar 2011

Apfel-Brot-Auflauf

Nach den Feiertagen blieb doch einiges an Brot über. Auch wenn Heidrun sich sicher war, dass ich das Brot für ihre Pferde gesammelt hätte, so hatte ich doch anderes damit vor. Seit einiger Zeit geistern mir immer wieder Rezepte und Geschmackserinnerungen durch den Kopf. Genauer: seitdem mir meine hochbetagte Mutter ihr Dr. Oetker-Kochbuch mitgab. Zunächst vom vergangenen Charme dieses Druckwerks gerührt schaute ich mir die Rezepte genauer an. Die meisten davon hatte ich offenbar schon gekostet. Mit mehr oder weniger großem Vergnügen. Und besonders lecker fand ich als Kind die Süßspeisen, die man aus (damals ja noch "echten") Brötchen zaubern konnte. Einfach, aber schmackhaft!


Und ich hatte da ein paar halbe Stangen wirklich leckeren Baguettes. Und Äpfel auch in Hülle und Fülle. Wie sich dann herausstellte, ganz wunderbare sogar. Ein "Markenapfel" mit Namen Kiku, der wohl aus dem japanischen Fujiapfel durch natürliche Mutation entstand. Muss jetzt mal eine Lanze für diesen herrrlichen Apfel brechen, was ich bei Marken-Naturprodukten sonst eher nicht tue. Biss und Geschmack haben mich aber so sehr angesprochen, dass ich nicht umhin komme!



Doch zum Auflauf:

Das trockene Brot brach ich mit einem großen Messer in Stücke von der Größe einer Walnuss und etwas größer. Ein guter viertel Liter Milch wurde mit 2 Eiern und 2 EL Zucker verquirlt. Eine Prise Salz, etwa Rum und echtes Vanillemark rundeten die Eiermilch ab. Hin und wieder die Brotwürfel verrühren, damit sie sich gut mit der Flüssigkeit vollsaugen. Das dauert etwa 20 Minuten, Zeit genug also, um die anderen Vorbereitungen zu erledigen.

Eine geeignete Form mit Butter ausfetten. Sie sollte möglichst groß, aber flach sein, damit das Verhältnis zwischen süßer Kruste und saftiger Frucht stimmt!

Die Äpfel wurden nicht geschält, aber gut gewaschen. Mit einem Apfelausstecher das Kerngehäuse entfernen und die Äpfel in dünne Scheiben schneiden (2-3 mm). Dachziegelförmig in die Auflaufform schichten und mit etwas Vanillezucker bestreuen.

Da waren noch Rohmarzipan, Walnüsse und Bananen da, die verbraucht werden wollten. Alles in kleinen Portionen nach Geschmack zwischen die Scheiben verteilen. Die Mischung schmeckte ganz fantastisch weihnachtlich. Man kann aber auch die Äpfel mit 2 EL Calvados oder Weißwein aromatisieren. Oder sonstwie experimentieren...

Darüber kamen dann die durchgeweichten Brotwürfel, die inzwischen schon fast zu einer streichfähigen Pampe wurden. Ein paar Butterflöckchen darauf verteilen und bei 180° Mittelhitze (Ober- und Unterhitze) etwa 40 Minuten knusprig werden lassen.

Ein wunderbarer Geruch verteilt sich und fördert den Appetit so, dass auch die Geduld auf eine harte Probe gestellt wird. Aber gemach! Knusprig soll die Deckschicht unbedingt sein!

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